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Richtig Bügeln: Ratgeber für richtiges Bügeln
Grundlagen
Richtig bügeln, dass bedeutet annehmbar gebügelte Wäsche, ist keine Zauberei und hat grundsätzlich auch nichts mit dem Grad der eigenen, angeblich extrem ausgeprägten Ungeschicktheit zu tun, auch wenn dies viele Mitmenschen immer wieder gern behaupten. Im Grunde werden nur wenige Utensilien und Kenntnisse benötigt zum richtig Bügeln. Dann fehlt nur noch etwas Geduld und schon bald wird jedes Hemd und jede Hose schlussendlich glatt sein. „Special Effects“ durch überraschende Knicke an den originellsten Stellen bis dahin sind natürlich inklusive.
Benötigt wird ein funktionsfähiges und sicheres Bügeleisen mit Dampffunktion. Außerdem unverzichtbar ist eine ordentliche, stabile Unterlage. Bügelbretter aus dem Einzelhandel oder Discounter sind zumeist vollkommen ausreichend. Wer dabei sparen möchte, kann auf regelmäßige Angebote zurückgreifen, die zumeist zum Saisonwechsel stattfinden. Vor dem Kauf sollte nach Möglichkeit die Standsicherheit, Stabilität und Höhe des Bretts überprüft werden (es sollte unbedingt hoch genug sein!). Wer nicht ständig das Brett austauschen will, achtet auf einen leicht zu wechselnden Bezug, der waschmaschinentauglich ist.
Wer wenig bügelt, wird mit einem einfachen Dampfbügeleisen bestens ausgerüstet sein. Sollen allerdings Wäscheladungen in Kinderhaushaltdimensionen anfallen, empfiehlt sich durchaus die Anschaffung einer Bügelstation. Ratschläge für diesen meist doch recht kostenintensiven Kauf sollten nach Möglichkeit vor Ort im Einzelhandel besprochen werden, um anschließend Angebote zu vergleichen.
Wichtig sind zu Beginn also gutes, solides Equipment und immer genug Dampf. Das Wassereinfüllen kann knifflig sein. Das „Erste Mal“ sollte darum nicht über dem Bügelstück stattfinden. Wenn dann noch grob klar ist, welche Bügelanweisungen für die Temperatur bestehen, kann das richtig Bügeln schon beginnen.
Wie „richtig Bügeln“ funktioniert
Das Prinzip, um richtig bügeln zu können, ist eine Kombination aus Hitze, Feuchtigkeit und Druck. Die heiße Fläche des Bügeleisens erhitzt die Feuchtigkeit im Stoff, die idealerweise in der Form von Dampf unmittelbar aufgesprüht wird. Die Fasern werden kurzzeitig weich und elastisch, sodass sie mit dem Gewicht des Bügeleisens und etwas Druck flach gepresst werden können. Die Feuchtigkeit verdampft schnell, das Bügelstück trocknet, die geglättete Struktur der Fasern stabilisiert sich in diesem Prozess und zur Verfügung steht ein glatt gebügeltes Kleidungsstück.
Materialien
Verschiedene Materialien besitzen verschiedene Pflegeanleitungen und das aus sehr unterschiedlichen Gründen. Denn das das genutzte Grundmaterial ist entscheidend für die empfohlene Bügeltemperatur.
Richtig Trocknen – Richtig Bügeln
Besonders leicht bügeln lässt sich Wäsche, wenn sie klug getrocknet wird. Durch die Nutzung eines Wäschetrockners wird das Bügeln häufig schon überflüssig, vorausgesetzt, die Wäsche wird sofort nach dem Trockengang entnommen und gefaltet. Das gilt für grob alle Kleidungsstücke aus dem Trockner, allerdings kann bei bestimmten Textilien eine alternative Trocknung sinnvoll sein, um im Anschluss richtig bügeln zu können. Bettwäsche wird bereits gestreckt, wenn sie zum Trocknen aufgehängt wird, dasselbe gilt auch für schwere Hosenstoffe und Jeans. Oberhemden lassen sich leichter bügeln, wenn sie eine Zeit lang auf einem Bügel luftgetrocknet werden. Das Bügeln von luftgetrockneter Wäsche fällt insgesamt leichter, wenn diese nicht bretthart durchgetrocknet wird.
Feuchtigkeit – Der Weg zur Glätte
Die Kapazität der Wassertanks einfacher Dampfbügeleisen ist begrenzt und erfahrungsgemäß immer viel zu gering. Dabei macht ausreichend Feuchtigkeit das Bügeln um so viel leichter. Solange das Kleidungsstück nicht triefend nass ist, geht es fast kaum zu feucht, wenngleich wenig schon oft ausreicht. Bei hohem Wasserbedarf empfiehlt es sich, eine einfache Sprühflasche mit Wasser bereitzuhalten, das Bügeleisen sicher abzustellen und das Bügelstück kurz anzufeuchten. Auf keinen Fall sollte die heiße Metallfläche des Bügeleisens besprüht werden, es drohen ernsthafte Verbrennungen.
Mit einer Bügelstation ist dieses Problem eher unbedeutend, vielmehr bleibt sogar noch etwas Wasser zurück nach dem Bügeln. Dieses sollte unbedingt entsorgt werden und nicht zu lang im Tank verbleiben. Mit der Zeit sammeln sich Schmutzpartikel im Tank und das Wasser kann verderben. Also spart euch die mühsame, langwierige Reinigung, weil ihr an der falschen Stelle faul wart, und kippt das Wasser einfach flugs aus. So kann alles ordentlich trocknen bis zur nächsten Nutzung.
Temperatur
Zugegeben, der gemeine Bügler und die gemeine Büglerin wird, wunderbar und ohne furchtbare Vorfälle, mit der geringsten Bügeltemperatur, viel Dampf und Kraft akzeptable Ergebnisse erzielen. Doch es geht durchaus weniger aufwendig und anstrengend, wenn man richtig bügeln möchte. Dabei hilft es, sich die empfohlenen Bügelhinweise der Etiketten in der Kleidung auf lange Sicht einzuprägen. Keine Angst vor dem Detail, denn die Furcht vor endlos verwirrendem Zahlenchaos ist zumeist unbegründet. Durch persönliche Vorlieben bezüglich Material und vor allem den bevorzugten Einkaufsorten und Marken stellt sich zumeist heraus, dass die Vielfalt unterschiedlicher Bügelhinweise in der eigenen Garderobe erfreulich gering und überraschend leicht einprägsam ist. Wenn vorzugsweise ähnliche Kleidungsmerkmale genutzt werden, ergibt sich das Sortieren der Wäsche beinahe automatisch, sodass schon beim Waschen, Trocknen und schließlich beim Bügeln alle vergleichbaren Kleidungsstücke schon beisammen und gleichbehandelt werden. Das vermeidet traurige Unfälle, erleichtert den Aufwand und richtig bügeln wird zum erreichbaren Ziel.
Im Zweifelsfall empfiehlt sich stets eine geringere Temperatur und vorsichtiges Probieren an weniger auffälligen Stellen. Außerdem kann es hilfreich sein, sich bei Fragen an das Verkaufspersonal zu wenden. Vielfach wird die aktuell ausgestellte Ware von Angestellten bereits getragen. Unabhängig von der individuellen Produktdetailkenntnis oder Beratungsqualifikation, können hilfreiche Tipps aufgrund persönlicher Erfahrungen erhalten werden.
Richtig Bügeln – Fazit und Sicherheit
Richtig bügeln ist nicht unerreichbar schwierig. Wenn bereits einige wenige grundlegende Anweisungen befolgt werden, ist das Ergebnis bald mehr als annehmbar. Wer richtig bügeln möchte, muss nahezu zwingend mit ordentlichem Zubehör beginnen, Bügeleisen und Bügelbrett sollten sicher und stabil sein, damit Unfälle möglichst vermieden werden.
Der Umgang mit dem Bügeleisen birgt auch gewisse Risiken, denn die Bügelfläche ist sehr viel heißer als sie aussieht. Um Verbrennungen und Brandlöcher zu vermeiden, sollte das heiße Gerät nicht gedankenlos benutzt werden. Wird es nicht gebraucht, muss es auf einer stabilen, hitzebeständigen Unterlage abgestellt und zumindest abgeschaltet werden. Moderne Geräte kühlen vergleichsweise rasch ab und sind sehr schnell wieder auf Betriebstemperatur.
Vielfach wird gefragt, wie richtig bügeln geht. Doch Zeigen ist deutlich nützlicher als Beschreiben, aber zum Glück bietet das Netz unzählige Tutorien als Video oder Bild-für-Bild-Anleitung. Als Faustregel gilt, je „komplizierter“ das genutzte Material, desto anspruchsvoller ist der Bügelvorgang. Zu Beginn ist es ratsam, sich an simplen Bügelstücken aus robustem Stoff zu probieren. Geschirrtücher, Stofftaschentücher, Bettwäsche, Jeanshosen, Baumwollgardinen, Pullover und Sweatshirts. Bei Polo- und Sweatshirts kann schon geübt werden für die Königsdisziplin: Oberhemden für Herren und Blusen für Damen richtig bügeln.
Warum eine Seite des Bügelbretts eine rund zulaufende, schmale Form besitzt, fragt ihr euch? Zieht doch einmal ein T-Shirt bis zur Halsöffnung darüber und freut euch über den Aha-Effekt, der euch den Weg zum perfekt gebügelten Oberhemd auftut.